„Sie ist ihrer Natur nach sehr warm, hat eine große Kraft in sich und bezeichnet die Weisheit.“ Das Loblied, das bereits Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert auf die Edelkastanie sang, ist heute noch Anlass für etliche Veranstaltungen rund um die Edelkastanie im südlichen Eisacktal.
Für die einfachen Leute war die Kastanie im Mittelalter ein stärkereiches Grundnahrungsmittel, unter vorgehaltener Hand wurde sie aber auch als Aphrodisiakum gehandelt. Heute gilt sie als „braunes Gold“ aus den südlichen Eisacktaler Dolomiten, das im Herbst viele Genießer eigens anreisen lässt.
Ab Mitte Oktober steht die Edelkastanie drei Wochen lang im Kastaniendorf Feldthurns im Mittelpunkt. Die Keschtniglwochen – meistens von Mitte Oktober bis Anfang November – geben Spitzfindiges rund um die stachelige Frucht zum Besten und packen ihren unvergleichlichen cremigen Kern in immer neue, ungewohnte Rezepte:
Es gibt Wanderungen am 65 Kilometer langen Eisacktaler Keschtnweg, Törggele-Touren, Kastanien-Kochkurse, Käse-, Wein- und Keschtn-Feste. Ringsum sind die reifen Kastanien überall auf den Speisekarten der Gasthäuser zu finden: in Form von Gnocchi, Pasta, Brot, Polenta und Gebäck und natürlich auch als Süßspeisen wie Mousse, Soufflé, Eiscreme und Marrons Glacés.
Bei Genussrunden durch das Kastaniendorf Feldthurns und traditionellen Törggele Märkten können Besucher zwischen Gasthöfen und Buschenschänken wandern, verschiedene Kastaniensorten und Kastanienprodukte probieren, ebenso wie die Südtiroler Spitzenweine, Sylvaner, Kerner, Riesling, Ruländer und Gewürztraminer.
Einen Genuss fürs Auge liefern außerdem die Eisacktaler Freizeitmaler und ein Kastanienholz-Schnitzer. Den Abschluss der Keschtniglwochen bildet wie immer der „Keschntigl-Sunntig“ in den Feldthurner Dorfgassen mit Spezialitäten aus der bäuerlichen Küche und dem Weinkeller. Die Keschtniglwochen sind außerdem ein „Green Event“, also eine Veranstaltung, die nach Kriterien der Nachhaltigkeit geplant, organisiert und umgesetzt wird. Feldthurns liegt in den südlichen Eisacktaler Dolomiten zwischen Brixen und Bozen. Zu dem Tourismusverein zählen die Feriengemeinden Klausen, Barbian, Feldthurns und Villanders.
Infos:
www.klausen.it
Fotos:
Edelkastanie (Castanea sativa)
CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=312833
https://de.wikipedia.org/wiki/Edelkastanie
Maroni als Delikatesse
Theo Crazzolara – Maroni – CC BY 2.0 –
https://de.wikipedia.org/wiki/Edelkastanie#/media/File:Maroni_(31662306636).jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Edelkastanie
Gassltörggelen in Klausen
https://www.klausen.it/de/genuss-kultur/toerggelen/gassltoerggelen-klausen/
Geöffnete Cupula mit Früchten
Von Benjamin Gimmel, BenHur – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=468004
https://de.wikipedia.org/wiki/Edelkastanie