Schloss Corveys Schatz:

74.000 kostbare Bücher
Die Fürstliche Bibliothek Corvey im Schloss Corvey an der Weser ist eine der kostbarsten und größten Privatbibliotheken Deutschlands. Der Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben hat als Bibliothekar wesentlich dazu beigetragen – indem er rund 74.000 Bücher der Barock- und Biedermeierzeit gesammelt hat, die heute in der Beletage des Schlosses zu besichtigen sind. Erstmals seit fast 200 Jahren sind alle 15 historischen Räume der Bibliothek Corvey für Besucher zugänglich.
Einer der Höhepunkte ist das „Hoffmann-Zimmer“, das in seinen Originalzustand zurückversetzt wurde. Tapeten, Möbel, Arbeitstisch und das rote Sofa vermitteln einen Eindruck vom damaligen Umfeld. Von 1860 bis 1874 hat Hoffmann von Fallersleben in seinem Arbeitszimmer mitten in der Bibliothek gearbeitet – die letzten 14 Jahre seines Lebens. Nach seinem Tod fand er auf dem Corveyer Friedhof seine letzte Ruhestätte.
Der Buchbestand aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert umfasst Bände in deutscher, englischer und französischer Sprache. Es handelt sich dabei um eine typische wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek in einem repräsentativen Rahmen mit thematischen Schwerpunkten in den Bereichen Belletristik, Reiseliteratur und alter deutscher Sprachwissenschaft. Die Verpflichtung des Gelehrten Hoffmann von Fallersleben als Bibliothekar für Corvey durch das Haus Ratibor führte zur qualitativen Aufwertung der Bibliotheksbestände und zur Verdoppelung der Sammlung. Durch Hoffmanns weitreichende Kontakte entstanden vielfältige Beziehungen zum Weimarer Hof und zu Persönlichkeiten wie Franz Liszt und Richard Wagner.
1987 wurde die Bibliothek in das „Verzeichnis wertvollen Kulturgutes der Bundesrepublik Deutschland“ aufgenommen. Jährlich wechselnde Sonderausstellungen zeigen eindrucksvolle Exponate aus dem Bestand und der Geschichte der Bibliothek. Silke Dames
Info: www.schloss-corvey.de

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