Die Tourist-Information Wetzlar organisiert Stadtführungen auch in der Adventszeit und zwischen den Jahren. Während der vorweihnachtlichen Stadtführung „Alle Jahre Werther“ erleben die Teilnehmer eine amüsante Geschichte, die sie in das 18. Jahrhundert zurück versetzt. Aufhänger ist der Besuch des jungen Dichters Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1772 in der damaligen Reichsstadt Wetzlar und sein daraus entstandener Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“.
So wird erläutert, wie im Winter 1774 die Mutter des jungen Dichters schwer bepackt durch den Weihnachtstrubel marschiert. Ihr Sohn hat gerade auf der Leipziger Herbstmesse sein neues Buch vorgestellt: „Die Leiden des jungen Werther“. Diese Exemplare schleppt seine Mutter nun stapelweise durch Wetzlar, vorbei an unheimlichen Händlern und aufdringlichen Wirtsleuten, um den „Werther“ massenhaft als Weihnachtsgabe zu verteilen. Doch der Wetzlarer Jurist Karl Breidenbach schäumt vor Wut über Goethes sittenwidrigen Roman und will das Buch verbieten lassen. Da hat Breidenbach jedoch nicht mit Goethes Mutter gerechnet…
Einen bittersüßen Sommer verbrachte Goethe 1772 in Wetzlar, aus dem sein erster Roman „Die Leiden des jungen Werther“ hervorging. Doch was führte ihn nach Wetzlar? Seit 1689/90 genoss Wetzlar als deutsche „Hauptstadt des Rechts“ und Sitz des höchsten Zivilgerichts hohes Ansehen, so dass Goethes Vater den Sohn drängte, dort ein juristisches Praktikum zu absolvieren. So musste der junge Goethe seinen lieb gewonnenen Freundeskreis in Darmstadt verlassen, um sich erneut zu trockenen juristischen Studien zu bequemen. Sicherlich schwingt also im Urteil Goethes über Wetzlar ein wenig Unmut mit, noch verstärkt durch die tiefe, aber aussichtslose Neigung zu der jungen Wetzlarerin Charlotte Buff. Vieles ist aus jener Zeit in Wetzlar erhalten geblieben und wird liebevoll gepflegt. Wer sehen möchte, wie Charlotte Buff gelebt hat, bekommt im Lottehaus einen Einblick in die Geschichte der Familie Buff und gleichzeitig einen authentischen Eindruck vom Leben einer Familie im 18. Jahrhundert. Drei Räume des Museums sind Goethes Werk gewidmet, die neben internationalen Werther-
Ausgaben des 18. bis 20. Jahrhunderts auch Druckgrafiken und Gemälde mit literarischen Motiven des Romans zeigen.
Während des Rundgangs gibt es kleine Kostproben, die auch schon im 18. Jahrhundert auf dem Speisezettel standen.
Noch bis zum 18. Dezember 2019 finden mittwochs und freitags sowie
am Dienstag, 17. Dezember 2019, Führungen um 18 und 20 Uhr statt.
Samstags starten die Führungen um 16 und 18 Uhr.
Die Karte kostet 14 Euro für Erwachsene und enthält einen Gutschein für ein Heißgetränk auf dem Weihnachtsmarkt. Vereinzelte Termine sind bereits ausverkauft.
Stadtführungen „Zwischen den Jahren“
Zwischen dem 28. und 31. Dezember 2019 bietet die Tourist-Information Wetzlar täglich um 14 Uhr eine Führung durch die Wetzlarer Altstadt an.
Verwinkelte Gassen, ineinander verschachtelte Fachwerk- und Barockhäuser und der in seiner stilistischen Vielfalt einzigartige Dom prägen das Stadtbild.
Noch heute kann man an den Straßennamen und den Bezeichnungen der Marktplätze die mittelalterliche Struktur Wetzlars erkennen. Damalige Berufe und Handelswaren, städtische Einrichtungen und geistliche Niederlassungen spiegeln sich in den Namen wider. Treffpunkt zu der anderthalbstündigen Führung ist der Brunnen am Domplatz. Eine Voranmeldung ist erforderlich.
Infos:
www.gastlandschaften.de/lahntal Kategorie: Lahntal, Kultur, Freizeittipp
Lahntal Tourismus Verband e. V.
Brückenstraße 2
35576 Wetzlar
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